Ins kleine Paradies
- ralfgranderath
- 11. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Die Sonne begrüßt uns und es sieht fast nach blauem Himmel aus. Für einen kurzen Moment denke ich, vielleicht fahren wir doch mit dem Fahrrad nach Folgosinho und machen die schöne Wanderung, die sowohl von unserem Gastgeber Lionel als auch vom Rother Wanderführer empfohlen wird. Dann holt uns die Realität ein. Innerhalb von wenigen Minuten ziehen Wolken auf, die Berge verschwinden im Nebel und es beginnt wieder zu regnen. Wir müssen hier weg! In der ersten Regenpause packen wir zusammen und verabschieden uns von Lionel. Gerne wären wir länger auf dem schönen Platz geblieben, aber das Wetter hier zieht uns runter.

Wir fahren in Richtung Manteigas, ein Dorf, das uns im Reiseführer als Wanderdorf beschrieben wird. Als wir einen Sattel überqueren, reißen die Wolken etwas auf und wir bekommen einen schönen Blick auf die Berglandschaft. Bei Cruz das Jugadas hat man beim Start der Wanderung Rota das Faias einen schönen Parkplatz gebaut. Die Sonne kommt heraus und wir machen uns Frühstück. Es ist so schön hier, dass wir kurz überlegen zu bleiben. Dann erinnert uns ein kleiner Regenschauer daran, dass das aktuell nicht sinnvoll ist, obwohl die Aussicht wirklich schön ist.
Mateigas enttäuscht uns, und wir finden auch keinen Parkplatz, da anscheinend eine nationale Meisterschaft im Trailrunning durchgeführt wird. Also fahren wir weiter bergab nach Belmonte, das uns als Schmuckstück am Rande der Berge angepriesen wird. Der Ort ist ganz schön rund um eine Burgruine, aber auch nicht wirklich einladend. Nach einem Kaffee und einem Spaziergang geht es weiter.
Unser Reiseführer beginnt seine Tour in den Süden in Castelo de Vide, ganz nah an der spanischen Grenze. Also machen wir uns dorthin auf den Weg. Wir finden in Park4Night einen kleinen Bauernhof in der Nähe, scheitern aber bei dem Versuch, ihn zu erreichen. Ein schmaler Weg mit vielen Bäumen passt nicht für Wilma, und auch ein Versuch, von der anderen Seite an den Hof heranzufahren, scheitert mitten in einem kleinen Gewitter. Und dann treffen wir per Zufall die Entscheidung, auf einen kleinen Campingplatz zu fahren, der nur ein paar Kilometer weiter in Richtung Spanien liegt.
Campscape ist ein kleines Paradies, das von zwei wunderbaren Männern geführt wird. Der liebevoll gestaltete Platz auf der Tour. Die beiden wollen nur Menschen, die sie mögen und die sich auch auf den Platz einlassen wollen. Dazu wurden ein paar Regeln aufgestellt: Man muss 2 Tage bleiben, keine Kinder, keine Wohnmobile größer als 7 m, kein ständiges Rein- und Rausfahren und man muss versprechen, andere nicht zu stören, indem man ihnen die Sicht nimmt oder meterlang Wäsche aufhängt. Sie sehen es als Escape vom Camping. Und tatsächlich fühlt man sich direkt zu Hause. Wir werden in den nächsten Tagen in Ruhe die Gegend erkunden und erstmal ausspannen.
Natürlich scheint jetzt im Paradies auch wieder die Sonne!
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